Du hast erkannt, dass du in einer Lüge oder sagen wir, um es weniger dramatisch auszudrücken, in deiner Beziehung in einer Unwahrheit gelebt hast. Ok. Und vielleicht brauchte es diesen letzten einen Grund und du hast Schluss gemacht oder eben diese eine belastende Situation beendet. Vielleicht hat er/sie sich auch völlig überraschend von dir und eurem gemeinsamen Leben abgewendet. Einfach so, ohne weiteren Kommentar. Zurück bleibt ein in sich zusammengefallenes Häufchen menschlicher Masse und viele geplatzte Illusionen über die Liebe.
Und du fragst dich absolut zu Recht: Was kommt denn jetzt? Momentan ist da nur dieser höllische Schmerz, der meinen kompletten Körper einnimmt. Das tut so weh, ich kann nicht mal mehr richtig atmen, weil es alles in mir einschnürt, wenn ich an die Situation, ihn oder unsere schöne gemeinsame Zeit denke. Es geht nicht, ich halte es einfach nicht aus!
Was soll ich dir dazu sagen? Die Wahrheit ist, das ist wahrscheinlich gerade die schlimmste Zeit deines Lebens oder du hast das sogar schon öfter durch, was dich gerade deswegen jetzt dazu umstimmen wird, die Dinge anders anzugehen. Oder aber es wird die beste Zeit deines Lebens, weil du wächst, aber dieses Mal ganz bewusst und mit Würde und mit dem Wollen, deine Handlungen, deine Verhaltensweisen zu verstehen. Wenn du nicht mehr verdrängst, was du spürst und dich ganz ehrlich fragst, ok, wie fühle ich mich gerade? Verlassen? Betrogen? Ausgenutzt? Vernachlässigt? Unwichtig? Egal? Wie ein Fußabtreter? Wertlos? Nur um mal einige Beispiele zu nennen....
Dann muss dir langsam, am besten jetzt gleich klar werden, dass diese Gefühle schon ein Lebenlang langsam Wurzeln schlagen konnten, meist vom Kleinkindalter an oder noch viel früher, evtl. vor oder mit deiner Geburt zusammenhängend. Der Mensch dir gegenüber bestätigt nur ganz präzise deine Glaubenssätze bzw. deine inneren Leitsätze und Prägungen. Hier ein Beispiel. Vielleicht haben deine Eltern als du noch klein warst, mal Urlaub ohne dich gemacht. Sie haben alles organisiert, nach bestem Wissen und Gefühl, dich möglicherweise bei deinen Großeltern untergebracht. Warum auch nicht, bestenfalls liebten dich deine Großeltern und du sie. Aber in dein kleines System konnte sich ja mit Erwachsenenverstand keiner reindenken und -fühlen. Dass du dich dadurch absolut verlassen gefühlt hast, getrennt von den wichtigsten Menschen deines Lebens. Deiner Mutter, deinem Vater oder beiden.
Keiner erkennt dieses heimliche Wachstum an Wertlosigkeit unterhalb der Oberfläche. Aber es wächst und auch du erkennst es leider nicht sofort bei der ersten gescheiterten Beziehung, wo dir dein Partner fremdgegangen ist, dich quasi auch verlassen hat. Auch nicht bei der nächsten, wo er einfach grundlos die Beziehung beendet hat. Und vielleicht auch noch nicht mal bei der darauf folgenden, bei der du dann so auf Krawall warst, bis er einfach vor dir das Weite gesucht hat, weil du nicht zum Aushalten warst oder deine überzogenen Ansprüche. Was aber passiert da nun genau? Ja, du wirst irgendwie immer wieder von einem Menschen (Mann) verlassen. Mit nachvollziehbaren Gründen oder auch ohne diese. Aber letztendlich sind es jedes Mal deine gedanklichen Wurzeln, die machtvoll durch die Oberfläche ins Sichtbare stoßen. Deine inneren Leitsätze und Glaubenssätze werden zu einer Selbsterfüllenden Prophezeiung.
Ich werde immer verlassen, ob ich was dafür kann oder nicht. Kein Mensch bleibt bei mir. Ich bin sowieso nicht gut genug, damit ein anderer Mensch gerne mit mir zusammen ist. Dieser Mensch an meiner Seite ist zwar toll, aber der wird bestimmt schon bald erkennen, wenn ich mich nicht gut genug verstelle und mich anders, also ehrlich darstelle, dass ich nichts Besonderes bin. Und dann ist da noch diese andere Frau, die ihn immer schon so verschossen anhimmelt, auf sowas steht er bestimmt eh mehr als mich. Und was passiert? Auf einmal ist er tatsächlich weg. Weg zu einer anderen oder einfach nur weg, hauptsache weg von so einer Psychotante wie dir. Und das alles nur, weil du unerkannten Mustern zum Opfer gefallen bist.
Also Schluss jetzt mit dem Selbstmitleid und traue dich endlich hinzusehen, ob solche Glaubenssätze in dir existieren. Und ich sage dir, ja, sie tun es ganz sicher. Also nicht wieder wie immer die Scheuklappen davorziehen, sondern bewusst schauen auf das, was da so ungwollt in dir sein Unwesen treibt. Wenn du dich verstehst, verstehst du ihn und alle Partner davor auch. Und dann verschwindet die Angst, sie wird kleiner und kleiner. Auch wenn es sich auf andere Art beängstigend anfühlt, lass es zu, schiebe es bitte nicht weg, nicht dieses Mal. Lass es noch einmal wehtun, aber ab dann wird es besser mit jedem weiteren Tag. Und wenn du gerade jemanden verloren hast, der dir wirklich sehr am Herzen lag, dann lass ihn trotzdem gehen, lass ihn frei. Er hat für sich die Freiheit gewählt, weil du dich selbst noch nicht erkannt hast und wie wertvoll du eigentlich bist. Wie sollte er das dann in dir erkennen? Alles fängt mit dir an, auch wenn du dich anfangs so positiv in deinem Gegenüber erkennen und spüren konntest und ihn für die absolute Quelle all dieser schönen Gefühle hieltest. Dein Gegenüber, wenn du eines hast, öffnet völlig unbewusst all deine Türen zu deinem eigenen Bewusst-sein. Durch ihn erkennst du, wer du wirklich bist. Ein wundervolles Geschenk, wenn man es liebevoll betrachtet. Doch die Geister der Vergangenheit kommen, sie wollen angesehen und geheilt werden, damit du vollkommen frei sein kannst. Dein Ego, dein inneres Kind, deine Verletzungen, Ent-täuschungen. Und ganz ehrlich, ist in der Anfangsphase einer Trennung der Schmerz so unter aller Würde, zerreißend und erbärmlich hart, dann nur, weil du ständig wieder daran denkst und all das Gewesene von rechts nach links drehst. Wozu? Warum zwingst du dich dazu, in dieses Leidvolle Gefühl so intensiv einzutauchen, machst es zu deinem täglichen Begleiter?
Glaubst du, die Liebe in ihrer reinen Form würde es nötig haben, dich derart zu erniedrigen? Sagen dir dein Ego, oder die vielen Meinungen der Gesellschaft, dass, wenn du nach einer Trennung nicht richtig leidest, es auch gar keine tiefe und aufrichtige Liebe gewesen sein kann und du deshalb diesen Menschen überhaupt nicht verdienst? Du lässt dieses negative Gefühl der Verlustangst, und dem damit verbundenen Schmerz, über deine Wirkung nach außen bestimmen. Wie aber soll Positives zu dir finden, wenn du nur Negstives aussendest?
Du hast lediglich dich selbst an der Seite dieses Menschen verloren, dein Glück und deine Zufriedenheit in seine Hände gelegt. Du hast ganz offensichtlich damit demonstriert, dass du keine eigenen Meinungen, Bedürfnisse oder Sehnsüchte hast, die dir wichtig sind und deinem Partner somit den Vorrang gegeben, erst du, dann ich. Und er hat es zugelassen, erst seine Befindlichkeiten, seine Ideen von Lebensführung, sein Freiraum zur Entfaltung, dann, wenn überhaupt, deine, bewusst oder unbewusst. Wenn du dich in deiner Tiefe verstehst, verstehst du ihn und dein unumgängliches Mitspiel in diesem Leben. Wenn du dich jetzt mit diesen Gefühlen auseinandersetzt, wird dir solch eine Erfahrung, wie endloser Herzschmerz, nicht mehr wieder passieren oder nur in einer ertragbaren, abgeschwächten Form. Und Abschied nehmen zu müssen, von jemandem, der dir zwar sehr wichtig, aber nicht zwangsläufig auch gut für dich war, tut immer etwas weh. So darf es auch sein, schließlich ist keiner von uns aus Stein. Fällt es dir trotzdem schwer, diese Chance für persönliches Wachstum zu erkennen, verstehen und anzunehmen? Vielleicht hilft dir dann Folgendes:
Aufgabe 1
Sei dankbar für die Zeit und die schönen Erinnerungen mit diesem Menschen, auch wenn es nur wenige gewesen sein sollten. Dankbarkeit mildert jeden Schmerz.
Aufgabe 2
Kontrolliere deine Gedanken, sobald deine Gedanken wieder im Negativen festhängen, lasse sie los oder forme sie zu positiven um.
Aufgabe 3
Schaue ehrlich an, was er dir gespiegelt hat. Was genau hat dich an ihm genervt, wo hatte er zu viel von? Hattest du von dem, was er hatte, vielleicht zu wenig? Wie hat er dich behandelt? Welche Gefühle hat er dadurch bei dir ausgelöst? Behandelst du dich unbewusst vielleicht genauso gemein, respekt- und verständnislos? Dadurch entsteht folgendes kurzes Gesetz: So wie du dir, so er dir auch. Er kann gar nicht anders, denn deine inneren Glaubenssätze über dich selbst wollen erfüllt werden. Ich denke, du weißt, was das bedeutet!
Aufgabe 4
Behandle dich selbst so, wie du auch von anderen behandelt werden möchtest!!!!!!!!!!!
Aufgabe 5
Gib niemanden auf diesem Planeten die Macht über das, was du fühlst. Du bist der Schöpfer deiner Gedanken und Gefühle. Niemand sonst. Da ist diese Membran zu deinem Herzen und du entscheidest, was aus dem Außen zu dir durchdringen darf und was nicht. Du filterst einfach und rigoros aus, was dein System berühren darf und was nicht. Fertig! Ja, das klingt jetzt super einfach, ist es leider nicht! Aber wenn du dich weiterentwickeln möchtest, wenn du jetzt soweit bist, wird es dir gelingen, auch wenn der Weg anfangs holprig ist. Halte durch und glaube an dich! Genau jetzt ist ein super guter Moment damit anzufangen! Vertraue deiner inneren Stärke!
Ich wünsche dir alles Liebe und bleib dir selbst treu!
Bis dahin, Deine Andrea.
Life-in-balance-Coaching - Andrea Kiesel - www.mindbase-koerperkraftwerk.de